Erste Stunde
1000 ml kristalloide Lösung i.v.
Insulinperfusor 0,05 - 0,1 IE/kg/h .
Labor: venöse BGA, Blutbild, Natrium, Kalium, Kreatinin, CRP, Urin-Status, Ketone in Serum und Urin, Blutkultur.
Diagnostik: EKG, Röntgen Thorax.
Risiko abschätzen, ggf. ZVK-Anlage und Intensivüberwachung.
BZ stündlich,
venöse BGA mit Kalium nach 1 und 2 Stunden, dann 2-stündlich,
Natrium alle vier Stunden.Kalium-Substitution wenn Serum-K+ < 5,5 mmol/L.
Auslöser eruieren und behandeln.
2. bis 6. Stunde
Blutzuckersenkung um 50–100 mg/dL (2,8–5,6 mmol/L) pro Stunde.
Nicht tiefer als 250 mg/dL (13,9 mmol/L) während der ersten 24 h senken.Ab 300 mg/dL (16,7 mmol/L) Gabe von Glukose 10% wegen des intrazellulären Glukosebedarfs. Die Laufrate richtet sich nach der Blutglukose.
Diagnostische Kriterien
- Ketone in Serum und/oder Urin
- pH arteriell < 7,35 oder venös < 7,3
- Serum-Bikarbonat < 15 mmol/L
Klinische Symptomatik: Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen; Vigilanzminderung.
Kalium-Substitution
Mit der Gabe von Insulin oder Bikarbonat wird das Serum-Kalium abfallen.
- K+ > 5,5 mmol/L
- Keine Kaliumgabe
- K+ 3,5–5,5 mmol/L
- 40 mval KCl pro 1000 mL Infusion
- K+ < 3,5 mmol/L
- Insulin stoppen, zusätzlich Kalium oral oder über ZVK, Monitorüberwachung
Bikarbonat
Bikarbonat ist nur im Ausnahmefall bei einem pH < 7,0 notwendig. Dann Gabe von 50 mL NaHCO3 8,4% über 1 Stunde.
Risiko-Patienten
Zeichen eines schweren Verlaufs und erhöhten Risikos:
Ketone im Blut > 6mmol/L
Std.-Bikarbonat < 5 mmol/L
pH < 7,0
Anionenlücke > 16 mmol/L
K+ < 3,5 mmol/L
GCS < 12
SaO2 < 92%
Syst. Blutdruck < 90 mmHg
Puls > 100 oder < 60/min.
Vorsichtigere Volumengabe bei jungen Patienten < 25 J., Älteren, Schwangeren, Herz- oder Niereninsuffizienz.
Häufige Auslöser der DKA
- Therapiefehler, z.B. Insulinpause wegen anderer Erkrankung,
- Nicht ausreichende Compliance, psychosoziale Probleme,
- Bei CSII Defekt der Pumpe oder der Leitung,
- Infektionen, Traumata, Schwangerschaft,
- Alkohol, andere Drogen,
- SGLT2-Hemmer.
Phosphat
Das Phosphatdefizit bei DKA ist beträchtlich, es gibt aber keinen Beleg für den Nutzen einer Phosphatsubstitution. Bei einer Schwäche der Atem- und Skelettmuskulatur sollte die Messung und Substitution von Phosphat erwogen werden.
Weiterlesen
- S3-Leitlinie Therapie des Typ-1-Diabetes der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) von 2023, Kapitel 9
Letzte Überarbeitung: 03.12.2024