Kardiogener Schock

Sauerstoffgabe nur bei Hypoxämie, Ziel-SpO2 ≥ 90%.
Frühzeitige Indikation zur NIV bei Atemnot, Atemfrequenz > 25/min.
Intubationsindikation: anhaltende Hypoxämie, psychische Alteration.

12-Kanal-EKG, evtl. mit rechtsthorakalen und dorsalen Ableitungen mit der Frage nach Myokardinfarkt.

Aspirin und Heparin bei Zeichen einer Ischämie. Sofortiger Herzkatheter bei STEMI oder STEMI-Äquivalent.

Notfalllabor mit Troponin, Blutgruppe, Laktat und arterielle BGA.

Fokussierte Echokardiographie und RUSH-Untersuchung durchführen für hämodynamischen Status, Wandbewegungsstörungen und andere mögliche Ursachen.

Röntgen-Thorax.

Überprüfe die Differentialdiagnosen.

Evtl. Volumenmangel ausgleichen. Bei persistierender Hypotonie Noradrenalinperfusor, um einen MAP ≥ 65 mmHg zu erreichen. Bei RV-Infarkt großzügige Volumengabe.

ZVK, arterieller Zugang und Blasenkatheter.

HZV-Monitoring je nach lokaler Verfügbarkeit.

Bei schlechter Pumpfunktion nach Korrektur des MAP: Dobutamin oder Inodilatoren (Milrinon, Enoximon, Levosimendan).

Evtl. mechanische Kreislaufunterstützung (z.B. Impella®). Bei möglicher ECMO-Indikation frühzeitige Kontaktaufnahme mit dem ECMO-Team.


Medikamenten-Dosierung

Die Wirkung der positiv inotropen Substanzen (Dobutamin, Levosimendan, Milrinon, Enoximon) sollte durch HZV-Messung objektiviert und gesteuert werden. Geeignete Methoden sind Echokardiographie, Pulse Contour Cardiac Output (PiCCO), Lithium-Verdünnungs-Herzzeitvolumen (LiDCO), Non Invasive Cardiac Output Monitoring (NICOM) oder Arterielle Pulswellenformanalyse (FloTrac).

Ursachen des kardiogenen Schocks

  • Myokardinfarkt (am häufigsten, ca. 80%): sofortige Coronarintervention anstreben.
  • Klappenvitium: akute Endokarditis, Papillarmuskelabriss nach Infarkt, Chordaruptur, Aortendissektion, Trauma, Tachykardie bei hochgradiger Aortenklappenstenose.
  • Rhythmusstörungen
  • Myokarditis, Kardiomyopathie (einschließlich Peripartum und Takotsubo)
  • Perikarditis, Perikardtamponade
  • Lungenembolie
  • Ventrikelwandruptur nach Infarkt
  • Intoxikationen, Stoffwechselstörung, Thyreotoxische Krise
  • Pneumothorax
  • Sepsis

Gefäßzugänge

Die rechte A. femoralis und A. radialis für Coronarintervention frei halten.

Weiterlesen

Letzte Überarbeitung: 24.02.2024